Die Geschichte unserer Genossenschaft

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Am 07. Juli 1927 war in den Bad Lauterberger Ortsnachrichten zu lesen:

„Uns wird geschrieben: Zur tatkräftigen Unterstützung, Hebung und Förderung der Bautätigkeit in Bad Lauterberg wurde die Gemeinnützige Spar- und Baugenossenschaft gegründet. (…) Jeder am Wohnungsbau Interessierte kann sich an der Genossenschaft beteiligen. Der Genossenschaftsanteil beträgt 200 Reichsmark (…) Um die Mitgliedschaft jedem zu ermöglichen, kann der Geschäftsanteil in monatlichen Raten von fünf Reichsmark eingezahlt werden.“

Damals herrschte eine Wohnungsnot, die Einzelne nicht bewältigen konnten. In dem Zusammenschluss als Genossenschaft konnten seit Bestehen mehrere Hundert Wohnungen erstellt werden, von denen heute noch etwa 300 vermietet und verwaltet werden.

 

Die 23 Gründungsmitglieder der Baugenossenschaft musste seinerzeit jedoch erst einmal hohe Hürden überwinden. Denn die Weltwirtschaftskrise traf auch in Bad Lauterberg hart. In der Mitgliederversammlung 1929, also zwei Jahre nach der Gründung, wurde daher die Auflösung der Genossenschaft beantragt – glücklicherweise fand der Antrag keine Mehrheit. Mit Beharrlichkeit, organisatorischem Geschick und viel Gemeinsinn wurde 1930 das erste Bauvorhaben erfolgreich abgeschlossen, die Gebäude im Drahthüttenweg, der Ahnstraße und im Philosophenweg erbaut.

Eine große Hilfe dabei war dabei neben der damaligen Stadtsparkasse auch das heute älteste Mitglied, die Stadt Bad Lauterberg mit der Mitgliedsnummer 28. Sie kaufte damals z.B. Grundstücke von der Königshütte und überließ diese der Genossenschaft zur Bebauung. Nach dieser ersten Bauphase ging es stetig aufwärts, die Mitgliederzahl und die Zahl der neuen Wohnungen stieg ständig an. Doch im zweiten Weltkrieg wurde ein Wohnhaus in der heutigen Goethestraße stark beschädigt; Baumaßnahmen konnten wegen der Knappheit an Baumaterial nicht mehr durchgeführt werden.

 

Nach 1945 war die Wohnungsnot, auch durch die Flüchtlinge, wieder eine große Herausforderung. In den 50er und 60er Jahren errichtete die Gemeinnützige Baugenossenschaft zahlreiche weitere Gebäude, vor allem im Stadtteil Aue, etwa im Steinweg, in der Zechenstraße und der Kleinen Uferstraße.

Bewundernswert dabei ist, dass all dies von den Genossen noch ehrenamtlich und nebenher geleistet wurde; erst 1968 wurde ein hauptamtlicher Geschäftsführer fest eingestellt.

Der bislang letzte Neubau erfolgte 1974 mit dem Gebäude Berliner Straße 25/25a.

Heutzutage stehen vor allem Instandhaltung und Modernisierung im Mittelpunkt

Derzeit befasst sich die Baugenossenschaft vor allem mit der Modernisierung und Instandhaltung ihres Wohnungsbestandes. Auch heute noch sind die Mieter alle gleichzeitig auch Genossen und damit Miteigentümer, und die Gemeinnützige Baugenossenschaft bietet heute ebenso wie damals durch ihre Organisationsform sicheres und dabei dauerhaft preiswertes Wohnen.